Ebelsbach, 02.10.2020
Eine kleine Delegation des Haßfurter Ortsverbandes von B90/Grüne besichtigte ein nachhaltig saniertes Gehöft in Ebelsbach und spazierte anschließend durch einen nahegelegenen Energiewald.
„Mein Heizmaterial schützt das Klima und ist so gut wie kostenlos!“ diese überraschende Feststellung machte der begeisterte Betreiber einer seit nunmehr 14 Jahren problemlos laufenden und nahezu CO2-neutralen Hackschnitzelheizung. Auf Grund des Überangebotes von Nadelholz zur Verarbeitung von Hackschnitzeln in unserer Region, ist der Brennstoff vermutlich auf Jahre hinaus fast zum Selbstkostenpreis (Transport / Maschineneinsatz) zu bekommen, erklärt der gut informierte Bauherr. Sinnvoll ergänzt wird die Holzheizung durch eine große Solaranlage, die zusätzliche Wärmeenergie in das Gebäude einspeist und in den Sommermonaten für die kostenlose Warmwasserbereitung zuständig ist.
Insgesamt wurde bei der geschmackvollen Sanierung des alten Sandsteinhauses darauf geachtet, dass möglichst viel alte Bausubstanz erhalten geblieben ist und der Charme des Hauses gerettet werden konnte. Die alte Holztreppe sowie viele alte Fachwerkelemente im Innenraum wurden liebevoll restauriert und schaffen so ein einzigartiges Wohnambiente. Der neue Dachstuhl und die entsprechende Dämmung sorgen für ein behagliches Wohnklima und sparen zusätzlich Energie. Über die harmonisch angeordneten Dachgauben flutet viel Sonnenlicht in die Innenräume des Obergeschosses.
Mit Blick in den alten Bauergarten mit gepflegten Obstbäumen und einem kleinen Fischteich konnten die Teilnehmer bei einer Tasse Kaffee die Nachmittagssonne genießen, bevor man zum Abschluss des Ausflugs den hauseigenen Energiewald besuchte. Auf einer Fläche von ca. 3.000 qm wachsen hier Pappeln, die nach ca. 2 – 3 Jahren geerntet werden können, um zu Hackschnitzeln verarbeitet zu werden. Diese Fläche ist ausreichend um ca. die Hälfte eines Jahresbedarfs zu decken, „Gute Wärme wächst nach!“ erklärt der Öko-Pionier seinen staunenden Gästen.
Der Sprecher des Ortsverbandes Haßfurt bedankt sich anschließen mit einem kleinen Präsent für die beeindruckende Führung und stellte zusammenfassend fest, dass in der klug umgesetzten Sanierung von alten Gebäuden ein großes Potential für die Revitalisierung der Dorfkerne und einer Transformation hin zu einem klimagerechten Wohnen und Leben liegt!
Begeistert von den heutigen Möglichkeiten zeitgemäßer Architektur und Technik verabredete sich die Gruppe spontan zu einem weiteren „Best-Practice-Termin“ – dann soll ein moderner, barrierefreier und in Holzbauweise errichteter Bungalow mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage besichtigt werden.
Text: mk
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