Gegen Hass und Hetze

22.02.2025 – Haßfurt:

Haßfurter Parteien organisieren eine Aktion für Dialog und Toleranz.

Ein klares Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzten am Vorabend der Bundestagswahl die im Haßfurter Stadtrat vertretenen Parteien Wählergemeinschaft, CSU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD. In einer ungewöhnlichen Aktion stellten sie zeitgleich vier Wahlkampfstände auf, um sich gegenüber eines Infostands der AfD zu positionieren. Die Aktion, die im Vorfeld in der Presse angekündigt wurde, zog zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an. Die Wahlkampfstände der vier Parteien waren von Beginn an gut besucht, es gab angeregte Diskussionen über aktuelle politische Themen und natürlich die bevorstehende Bundestagswahl.

„Wir wollten zeigen, dass wir für eine offene Stadtgesellschaft stehen und die Werte unserer Demokratie verteidigen“, erklärte die Sprecherin der Grünen in Haßfurt Annika Bauer. Auch Vertreter der anderen Parteien zeigten sich zufrieden mit der Resonanz. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich an dieser Aktion beteiligt haben“, sagte ein Mitglied der CSU.

Verschiedene Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen betonten, dass es wichtig sei, sich aktiv gegen Radikalismus zu positionieren. Markus Kuhn aus Haßfurt zitierte aus einem Flugblatt, das an den Wahlkampfständen verteilt wurde: „Auf deutschem Boden wurden im 20. Jahrhundert zwei Diktaturen errichtet, die unvorstellbares Leid über die Menschen gebracht haben. Die deutsche Geschichte lehrt uns, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Radikale Entwicklungen stellen nicht nur eine Herausforderung, sondern eine echte Bedrohung dar. Es liegt in unserer Verantwortung, jetzt die Weichen für eine freie und gerechte Zukunft zu stellen – und mit Mut, Überzeugung und Solidarität den liberalen Rechtsstaat und unsere Heimat zu schützen.“

 

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein besonderes Zeichen der Einigkeit: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer – unabhängig von Parteizugehörigkeit – sangen gemeinsam mit den Omas Gegen Rechts und dem Bündnis Ebern Ist Bunt die deutsche Nationalhymne. Mit diesem emotionalen Moment endete eine Aktion, die vielen in Erinnerung bleiben dürfte – als ein deutliches Zeichen für Zusammenhalt und gegen Spaltung.

Text/Foto: mk

 

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